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Ist das schon ein Trauma?

Erfahrungen & Bewertungen zu FreyMuT Academy GmbH
  1. Ein Trauma ist immer höchst subjektiv
  2. Wir reden von einer Traumatisierung, wenn es heute noch Stress macht
  3. Einschränkende Glaubenssätze und limitierendes Verhalten
  4. Jedes Verhalten hat seinen Grund

 

Bei dem Wort ,,Trauma’’ gehen unsere Gedanken schnell zu Erlebnissen von höchst katastrophalem Ausmaß. Jemand, der zum Beispiel einen Krieg oder eine Naturkatastrophe miterlebt hat muss demnach auf jeden Fall traumatisiert sein.

Wenn du schon einen Blick in dein kostenloses E-Book “Das neue Traumaverständnis” geworfen hast, wirst du wissen, dass es mehrere Traumadefinitionen gibt.

Aber was stimmt denn nun?

Das Traumaverständnis befindet sich zurzeit mehr im Wandel als je zuvor. Nach unserem Verständnis kann ein Trauma dort entstehen, wo ein Grundbedürfnis verletzt wird.

In dem neuen Verständnis von Traumatisierung gibt es ein paar Kennzeichen für eine Traumatisierung:

 

1. Ein Trauma ist immer höchst subjektiv

Es gibt kein Ereignis, auf das alle Menschen mit Stress reagieren. Es gibt Menschen, welche mehr vulnerabel sind als andere. Oder der eine ist resilienter als der andere. Es gibt Menschen, die erleben für uns wirklich schreckliche Dinge. Ihr inneres System findet dennoch einen Umgang damit, da sie anders geprägt sind und oder andere Ressourcen haben. Flüchtlinge aus Kriegsländern reagieren z. B. nicht unbedingt mit einem Trauma auf gewaltsamen Tod, wie wir hier in westlichen sicheren Ländern. Gehe also niemals davon aus, dass ein Ereignis traumatisch sein könnte, nur weil du es als schlimm empfindest. Frag dein Gegenüber!

Ist das schon ein Trauma?

2. Wir reden von einer Traumatisierung, wenn es heute noch Stress macht

Eine Frage in der Traumatherapie lautet: “Wenn du heute an das Ereignis von damals denkst, wie viel Stress macht es dir heute auf einer Skala von 0 – 10?”. Mit Stress ist Unbehagen, aber auch überflutende Emotionen gemeint. Es kann durchaus sein, dass eine Situation als sehr belastend erlebt wurde, aber heute alles fein ist. Dann hat das innere System eventuell einen Umgang damit gefunden.

 

3. Einschränkende Glaubenssätze und limitierendes Verhalten

..haben ihren Ursprung meistens in traumatischen Erlebnissen aus unserer Kindheit. Alle Kinder sind noch besonders vulnerabel – alleine schon weil sie noch angewiesen sind auf die Erfüllung ihrer Bedürfnisse durch die Erwachsenen. Und wirklich jeder hat etwas in der  Kindheit erlebt, was ihm nicht gut getan hat. Da unser psychisches System uns jedoch schützen möchte, entwickelt es Sicherheitsverhalten. Ein Kind, welches vom Hund gebissen wird, meidet demnächst Hunde. Ein Kind, welches von seinen Eltern besonders viel Anerkennung und Liebe bekommt, wenn es “funktioniert” wird einen Glaubenssatz von “Ich muss funktionieren, um geliebt zu werden” etablieren.

Ist das schon ein Trauma?

4. Jedes Verhalten hat seinen guten Grund

Besonders Kinder zeigen durch ihr Verhalten, dass sie mit etwas nicht klarkommen. Sie reagieren mit Ängstlichkeit, aber auch mit Aufmüpfigkeit auf emotionalen Stress  – also etwaige Traumatisierungen. Wir tun also gut daran, das Verhalten unserer Kinder auf nicht verarbeiteten emotionalen Stress zu hinterfragen.

 

Eins ist jedoch immer gleich:

Wenn ein altes oder neues Trauma angetriggert wird, reagiert unsere Körperphysiologie. Kinder agieren es oft  in ihrem Verhalten aus. Erwachsene kämpfen mit Flashbacks, Intrusionen und Übererregung. Hier kommst du zu unserem Blogartikel über Traumasymptome.

 

 

So machen wir dich fit für den Umgang mit traumatisierten Menschen!

Du arbeitest im pädagogischen oder therapeutischen Bereich und möchtest traumatisierte Kinder und Jugendliche oder Erwachsene kompetent und selbstsicher begleiten? Bei uns ist jeder herzlich willkommen, der sich nicht nur in seiner Arbeit, sondern auch in seiner Persönlichkeit weiterentwickeln möchte!

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Verfasst von:
Gunda Frey