Kennst du das?
Es ist morgens, du startest voller Elan in den Tag. Du versprichst dir hoch und heilig, dass du ab jetzt deine alten Mustern ablegst. Ab jetzt achtest du besser auf deine Gesundheit. Ab jetzt streitest du dich nicht mehr mit deinem/deiner Partner:in. Ab jetzt lässt du dich von deiner Arbeit nicht mehr stressen. Du setzt dich auf den Fahrersitz, doch deine alten Muster sind dir auf Schritt und Tritt gefolgt und nehmen still und leise auf dem Rücksitz hinter dir Platz. Du bist fest entschlossen, diesen anderen Weg einzuschlagen. Vielleicht gibst du noch etwas mehr Gas als sonst. Du fokussierst dich voll und ganz auf die Straße. Da kommt plötzlich eine Kurve. Bevor du es merkst, springen deine alten Muster nach vorne, reißen das Lenkrad an sich und fahren euch gemeinsam gegen die Wand… Krach…
Wie konnte das schon wieder passieren?
Es gibt einen Grund, warum Veränderung so schwierig ist: All deine Erfahrungen haben dich gelehrt, es genauso zu machen, wie du es jetzt machst. Deine alten Muster möchten dich beschützen. Daher bringen sie dich dazu, nach Hause zu fahren, denn dort bist du sicher. Oft sind diese Muster durch traumatische Erfahrungen entstanden. Dabei muss das keine großes, einschlägiges Ereignis, kein „typisches“ Trauma sein. Es handelt sich häufig um eine Ansammlung von vielen kleinen, emotionalen Belastungen. Denn jeder durchläuft in seinem Leben unterschiedlich belastende Situationen, die einen Glaubenssatz und ein Muster füttern können.
Und was jetzt?
Die Lösung liegt nicht darin, zu versuchen, die alten Muster auf den Rücksitz zu verbannen oder im Haus einzusperren. Sie finden ihren Weg zurück zu dir. Wenn du wirkliche Veränderung möchtest, fängst du damit an, deine alten Muster auf den Beifahrersitz zu setzen und dir ihre Bedenken anzuhören. Sie helfen dir, zu verstehen, was dich ausmacht und warum du wie handelst. Das allein reicht aber nicht.